Renaturierung, was bedeutet das eigentlich? Schwerpunkt: Vögel

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2024 wurde das EU-Renaturierungsgesetz beschlossen – aber was heißt Renaturierung eigentlich konkret? Nachdem wir dies im Februar mit einem Fokus auf Insekten besprochen haben, wenden wir uns im März der Vogelwelt zu.

Talk for Future: Renaturierung, was bedeutet das eigentlich? Schwerpunkt: Vögel

Im Dialog zwischen Landwirtschaft und Wissenschaft werden wir diskutieren, wie Renaturierung und Vogelschutz umgesetzt werden können. Denn Renaturierungsmaßnahmen werden nicht nur von Wissenschaftler*innen und Naturschützer*innen gefordert, sondern auch bereits heute von vielen Landwirt*innen durchgeführt. Dabei geht es oft nicht um großflächige Stilllegungen, sondern um unterschiedlichste Maßnahmen innerhalb der Agrarlandschaft. Wie können solche Maßnahmen in der Praxis aussehen? Warum sind sie überhaupt notwendig – wie geht es den Feldvögeln in Österreich? Und welche Verpflichtungen im Bereich Vogelschutz ist Österreich mit dem Renaturierungsgesetz eingegangen? Über diese Fragen möchten wir sprechen – und darüber, wie eine erfolgreiche Umsetzung des Gesetzes aussehen kann.

Gäste:

Dr. Katharina Bergmüller, Ornithologin, BirdLife AÖsterreich

Gerald Lindner (Landwirt, Biolindner, Friedersbach in der Nähe von Zwettl, Waldviertel)

Mag. Claudia Schütz PhD, Ornithologin

Michaela Sommer (ÖVP-Bezirksbäuerin Linz und Umgebung, Kiebitzgebiet OÖ)

Moderation: Dipl. Ing. Wolfgang Suske

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Talk4Future Renaturierung – Was bedeutet das eigentlich? Schwerpunkt Insekten

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2024 wurde das EU-Renaturierungsgesetz beschlossen, und „Renaturierung“ wurde sogar zum Wort des Jahres gekürt. Aber was heißt Renaturierung eigentlich konkret? Das möchten wir im Dialog zwischen Landwirtschaft und Wissenschaft diskutieren.

Talk4Future Renaturierung – Was bedeutet das eigentlich? – Schwerpunkt Insekten

Denn Renaturierung wird nicht nur von Wissenschafter*innen und Naturschützer*innen gefordert, sondern auch von vielen Landwirt*innen bereits umgesetzt. Dabei geht es oft nicht um großflächige Stilllegungen, sondern um vielfältige Maßnahmen innerhalb der Agrarlandschaft. Wie können solche Maßnahmen, insbesondere zum Schutz von Insekten, die in der Landwirtschaft z.B. als Bestäuber eine besondere Rolle spielen, in der Praxis aussehen? Wie steht es gegenwärtig um die Insekten in Österreich, und warum profitieren sie von Renaturierungsmaßnahmen? Und welche Verpflichtungen ist Österreich mit dem Renaturierungsgesetz eingegangen? Über diese Fragen möchten wir sprechen – und darüber, wie eine erfolgreiche Umsetzung des Gesetzes aussehen kann.

Gäste:

Wissenschaft: Dr. Werner Holzinger & DI Thomas Zuna-Kratky

Landwirtschaft: Desiree Oberhofer, Bad Eisenkappel (Kärnten), viehloser Grünlandbetrieb & Daniel Heindl,  Lilienfeld (NÖ), Forst und Landwirtschaft

Moderation: Dipl. Ing. Wolfgang Suske

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Talk4Future „Status Quo Klimakrise – Was ist noch zu retten?“

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Gäste

Renate Christ

Georg Kaser

Volker Quaschning

Katharina Rogenhofer

Moderation Sofia Palzer-Khomenko

„Status Quo Klimakrise – Was ist noch zu retten?“ Talk for Future vom 16. Jänner 2025

2024 war kein gutes Jahr für uns Menschen. Unser Klimasystem als Grundlage für funktionierende Landwirtschaft, Wohlstand, Gesundheit und Sicherheit scheint zunehmend aus den Fugen zu geraten und stellt auch aktuelle Modelle und Prognosen in Frage. So zeigen neueste Studien und aktuelle Messwerte, dass es um den AMOC (Atlantic Meridional Overturning Circulation), zu dem auch der Golfstrom zählt, deutlich schlechter bestellt ist, als es noch im letzten Bericht des Weltklimarates vorhergesagt wurde. Ein Zusammenbruch dieser wichtigen Meeresströmung droht noch in diesem Jahrhundert – mit schwerwiegenden globalen Konsequenzen.

Auch die Messwerte der Meeres- und Lufttemperatur der letzten zwei Jahre geben der Klimawissenschaft Rätsel auf. Forscher:innen versuchen derzeit, die Gründe für diese plötzliche Aufheizung, in deren Folge auch das 1,5 Grad Limit bereits deutlich überschritten wurde, besser zu verstehen. Klar ist, dass das Wetterphänomen El-Niño keine vollständige Erklärung liefern kann. Waldbrände in bisher unbekannter Größenordnung, durch die große Mengen an CO2 freigesetzt werden, sowie ungewöhnlich schnell ansteigende Methangehalte in der Atmosphäre verschlechtern den aktuellen Befund noch weiter.

Während global die Zahl alarmierender Beobachtungen zunimmt, hat sich zeitgleich die politische Situation für Klimaschutz verschlechtert. Politische Kräfte, die kein Verständnis der Klimakrise oder Interesse an ihrer Lösung zeigen, gewinnen zunehmend an Einfluss. Die Ergebnisse der letzten Weltklimakonferenz waren mehr als enttäuschend und in der öffentlichen Wahrnehmung ist eine Klimakrise, die immer deutlicher sichtbar und spürbar wird, paradoxerweise in den Hintergrund getreten.

Es überrascht daher nicht, dass 2024 auch das Jahr ist, in dem sich zunehmend Resignation unter Forscher:innen und Klimaschützer:innen breit macht. Sinnbildlich dafür steht die Auflösung der letzten Generation, durch welche die Debatte über Sinn und Erfolgschancen von Klimaschutz-Bemühungen Fahrt aufgenommen hat. Die Verunsicherung ist groß und viele Menschen stellen sich die Frage, was bereits verloren ist und was – aus physikalischer und politischer Sicht – noch gerettet werden kann. Lohnt sich der Einsatz für eine „bessere Katastrophe“? Oder ist die Situation mit Blick auf Rekord-Zahlen aus der Energiewende (Solar-Ausbau) vielleicht doch weniger aussichtslos, als es den Anschein hat?

Darüber diskutieren wir mit Expert:innen der Klimaforschung, Klima- und Energiewende und Kenner:innen der internationalen Klimapolitik.

Teilnehmer:innen

Renate Christ Ph.D. studierte Biologie und Geowissenschaften an der Paris Lodron Universität Salzburg. Sie war tätig als Projektentwicklerin im Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP, war als Expertin bei der Europäischen Kommission verantwortlich für die Verhandlungen zum Kyoto Protokoll und elf Jahre lang Leiterin des IPCC-Sekretariats. Nun gibt sie als Konsulentin ihre  Fähigkeiten und Erfahrungen in Wissenschaft, Management und multilateraler Diplomatie weiter. Sie interessiert sich besonders für Menschenrechte, Armutsbekämpfung und Genderfragen, da diese mit Klimawandel und Entwicklung zusammenhängen.

Prof. Georg Kaser ist Univ. Professor für Klima und Kryosphärenforschung i.R. an der Universität Innsbruck und arbeitete seit 2003 zweimal als Leitautor und dann als Review Editor an insgesamt drei Berichtszyklen des Weltklimarates (Intergovernmental Panel on Climate Change – IPCC) mit. Seit 2017 ist Georg Kaser wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und seit 2021 Vizepräsident des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) in Österreich.

Prof. Volker Quaschning ist Professor für regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin und einer der bekanntesten Energiewendeforscher in Deutschland. Er ist Mitbegründer von Scientists for Future. Prof. Quaschning ist Autor mehrerer Fachbücher, die als Standardwerke gelten und eines Spiegel-Bestseller-Sachbuchs. Er betreibt einen eigenen YouTube-Kanal, einen Podcast und ein eigenes Internetportal zu erneuerbaren Energien und Klimaschutz. In Zeitungen, Radio und Fernsehen ist er ein gern gesehener Interviewpartner. In den sozialen Netzwerken hat er eine große Reichweite.

Katharina Rogenhofer, MSc, Sprecherin und Vorständin, KONTEXT Institut für Klimafragen. Sie studierte Zoologie in Wien und „Biodiversity, Conservation and Management“ an der Universität Oxford. Danach arbeitete sie bei der Klimarahmenkonvention der UN. Von den aktivistischen Gruppen auf der Klimakonferenz in Katowice inspiriert, startete sie FridaysForFuture in Wien. Ab April 2019 war sie die Sprecherin des Klimavolksbegehrens, das knapp 400.000 Unterschriften sammelte und in einen erfolgreichen Antrag im österreichischen Parlament mündete. Im April 2021 veröffentlicht sie ihr erstes Buch „Ändert sich nichts, ändert sich alles“. Anfang 2024 gründete sie gemeinsam mit Tina Deutsch und Florian Maringer KONTEXT Institut für Klimafragen, das klimapolitische Einordnung bietet.

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Die Zukunft des Waldes in Österreich

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Dienstag, 15. 10. um 18:30 Uhr

Talk for Future: Die Zukunft des Waldes in Österreich

Wie steht es derzeit um den österreichischen Wald, und welche Probleme hat er – zum Beispiel durch die Klimakrise? Wie könnten nachhaltige Wälder aussehen, die ihre vielfältigen Funktionen für Menschen, Biodiversität und Klima erfüllen? Wir werden diese Fragen sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus politischer Perspektive diskutieren, und unsere Gäste werden von ihren konkreten Erfahrungen aus der Praxis berichten.

Das Panel:

DI Dr. Berthold Heinze forscht seit mehr als 30 Jahren am Bundesforschungszentrum für Wald in Wien in nationalen und internationalen Projekten über die Genetik von Pflanzen und von Waldbäumen im Speziellen. Die Anpassung an lokale Umweltbedingungen und an den Klimawandel spiegeln sich in der genetischen Ausstattung aller Lebewesen wieder. Berthold Heinze ist im Herausgeberteam mehrerer internationaler wissenschaftlicher Fachzeitschriften.

DI Georg Kanz hat Fortwirtschaft und Forstwissenschaften studiert. Er betreibt einen Bauernhof in Kärnten mit Fokus auf vielfältige Strukturen für hochwertigen Lebensraum. Er baut 42 ha Fichtenmonokultur in stabilen Mischwald um, Mitarbeiter im Klimaministerium in der Abteilung für Naturschutz sowie Stabstelle Biodiversität, zuständig für Renaturierung. Betreibt das Projekt Pinwald, Twitter: Georg Waldmensch

Mag.a Karin Enzenhofer hat Ökologie mit Schwerpunkt Wald- und Naturschutz studiert. Sie ist seit 2012 beim WWF Österreich tätig und für Waldnaturschutz in Österreich zuständig.

Dr. Lutz Pickenpack hat Forstwissenschaften studiert. Er ist der Leiter der Steiermärkischen Landesforste und Fachbereichsleiter Wald- u. Wildmanagement im Nationalpark Gesäuse, Vorstandsmitglied bei BIOSA (Biosphäre Austria) und Inhaber der Firma FORSTSCHRITT

Moderation:

Dr. Anja Westram ist Evolutionsbiologin an der Nord-Universität in Norwegen und Mitglied der S4F-Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich unter anderem damit, wie sich Populationen an unterschiedliche Temperaturbedingungen anpassen und wie die genetische Vielfalt innerhalb von Arten geschützt werden kann.


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Wiederherstellung der Natur in Österreich – Wie und warum?

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Talk for Future Wiederherstellung der Natur in Österreich – wie und warum?

Talk for Future vom Dienstag, 4. Juni 2024

Gäste: 
Joschka Brangs (WWF) 
Rafaela Schinegger (BOKU),
Christian Schröck (IG Moorschutz)

Moderation:
Juliana Krohn (S4F)
Christina Hummel (S4F)

Warum braucht es eine Wiederherstellung der Natur in Österreich? Welchen Einfluss hat der Zustand der österreichischen Ökosysteme auf den Lebensalltag der Bürger:innen? Wo können Projekte umgesetzt werden und welche gibt es bereits in Österreich? Welche Herausforderungen stellen Renaturierungen auf gesellschaftlicher Ebene und welche Chancen bieten sie? Wie lange braucht es, bis ein Projekt umgesetzt ist und Erfolg zeigt? In welcher Form würde Österreich von dem viel diskutierten EU-Renaturierunggesetz profitieren? Diese und weitere inhaltliche Fragen werden wir mit unseren Gästen aus Forschung und Zivilgesellschaft diskutieren.

Teilnehmer.innen:

Joschka Brangs, seit 2022 Policy Officer für den WWF Österreich, Schwerpunkt Biodiversität. Vorher Tätigkeit bei der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000, als Aktionskoordinator und Projektmanager.

Ass.Prof. DI Dr. Rafaela Schinegger, Assistenzprofessorin für Naturschutzplanung am Institut für Landschaftsentwicklung, Naturschutz- und Erholungsplanung (ILEN)/ Universität für Bodenkultur Wien. Schwerpunkte: Integrative Naturschutzplanung, Mehrfachbelastungen in der Landschaft, Aquatisch-terrestrische Interaktionen.

Dr. Christian Schröck, freiberuflicher Biologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Biologiezentrums Linz, OÖ Landes-Kultur GmbH. Mitautor der Moorstrategie Österreich 2030+ und Gründungsmitglied des IG Moorschutz.

Co-Moderation: DI Dr. Christina Hummel, Bodenforscherin und Koordinatorin der S4F Fachgruppe Bodenverbrauch. Derzeit befasst sie sich als Projektmanagerin bei der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) mit der Erfassung degradierter Moore und Bodengesundheit. Doktorat an der Universität für Bodenkultur.

Co-Moderation: Juliana Krohn, MA, ist Friedens- und Konfliktforscherin an der Universität Innsbruck und Koordinatorin der S4F Regionalgruppe West. In ihrer interdisziplinären Forschung, Lehre und Bildungsarbeit befasst sie sich unter anderem mit Klimagerechtigkeit und den Zusammenhängen von Klima- und Biodiversitätskrise und Frieden.

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EU-Wahl – Weichenstellung für den Klimaschutz? -Online Podiumsdiskussion

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Am 9. Juni 2024 finden in Österreich die Wahlen der Abgeordneten für das Europäische Parlament statt. Es ist weltweit einzigartig, dass ein übernationales Gremium direkt gewählt wird. Die Wähler:innen haben es daher in der Hand, das Wahlergebnis mitzubestimmen und über ihre Zukunft abzustimmen. In unserem Talk4Future diskutieren wir mit Expert:innen aus Forschung, Politik und Praxis über die Bedeutung der kommenden EU-Wahl. Dabei stehen Fragen zu Klimaschutz und Green Deal im Fokus: Können Treibhausgasreduktion und Energiewende gelingen? Wie können wir Biodiversität, Nachhaltigkeit und Bodenschutz stärken? Wir werden die Ziele und rechtlichen Vorhaben der EU juristisch betrachten und aus wissenschaftlicher Sicht beleuchten, welche Umsetzungsmöglichkeiten bestehen. Darüber hinaus werden die Positionen der politischen Parteien in Österreich thematisiert und wir werden darüber sprechen, in welche Richtung sich die EU zukünftig bewegen wird.

Teilnehmer:innen:

Dr. Birgit Hollaus ist Expertin für Klimaschutzrecht an der WU Wien. Sie fungierte u. a. als koordinierende Leitautorin für das Kapitel Recht im Special Report 22 des Austrian Panel on Climate Change (APCC) zum Thema Strukturen für ein klimafreundliches Leben.

Lukas Hammer ist Politikwissenschaftler. Er war für Greenpeace aktiv und ist aktuell Sprecher für Klimaschutz und Energie der Grünen Österreich.

DI Dr. Gunter Sperka studierte technische Chemie. Von 1989 bis 2021 im Amt der Salzburger Landesregierung tätig. Seit 2012 Koordinator für Klimaschutz und Umweltplanung und 2019 – 2021 Leiter der Stabsstelle Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Seit 2022 bei den Scientists for Future aktiv im Fachkollegium und der Regionalgruppe Salzburg.

Moderation:

Dr. Leonore Theuer ist Juristin. Seit 2004 ist sie Richterin, seit 2022 beim Landesgericht für Zivilrechtssachen Wien. Seit 2021 ist sie aktiv bei S4F in der Fachgruppe Politik und Recht.

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Wie viel ist „genug“?
Suffizienz als Nachhaltigkeitsstrategie

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Suffizienz bedeutet, wenige Dinge intensiv zu genießen, statt sich mit so vielen Dingen zu umgeben, dass kein Genuss mehr möglich ist.“ (Niko Paech)

Niemand soll immer mehr haben wollen müssen (Uta von Winterfeld)

Unsere westliche Gesellschaft wird als „Konsumgesellschaft“ bezeichnet, auch als „Wachstumsgesellschaft“. Auf einem endlichen Planeten ist aber unendliches Wachstum nicht möglich, und auch nicht unendlich steigender Konsum, selbst wenn die konsumierten Güter immer effizienter hergestellt werden. Eine nachhaltige Entwicklung ohne Suffizienz – auf Deutsch: „Genügsamkeit“ – wird es nicht geben. Doch was genau ist das? Askese? Verzicht auf Wohlstand? Oder eine andere Art von Wohlstand? Warum konsumieren wir überhaupt so viel an materiellen Gütern? Nämlich die, die nicht aus Not genügsam leben müssen? Welche psychologischen, politischen, ökonomischen und sozialen Barrieren stehen einem suffizienten Lebensstil entgegen? Liegt Suffizienz nur in der Verantwortung des Einzelnen? Oder sollte sie kollektiv, gemeinsam gestaltet und ermöglicht werden? Auf staatlicher, kommunaler, lokaler Ebene? Bezieht sich Suffizienz nur auf Konsum, oder müsste auch demokratisch ausgehandelt werden, was, wie viel, und wie produziert wird? Was sind menschliche Grundbedürfnisse? Wie viel ist „genug“? Wer entscheidet das? Wie kann eine Wirtschaftsweise aussehen, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert und nicht an den Verwertungsbedürfnissen der „Märkte“?

Darüber diskutieren:

Prof. Dr. Oliver Stengel, er studierte Soziologie, Psychologie und Politik. Er arbeitet und forscht zu globalen Transformationen und nachhaltiger Entwicklung an der Hochschule Bochum. Sein Buch »Suffizienz. Die Konsumgesellschaft in der ökologischen Krise« ist im oekom verlag erschienen.

Dr. Josephine Tröger ist Umweltpsychologin. Sie forscht zu Suffizienz, Mobilität, gesellschaftlichen Transformationen, Akzeptanz von sozialen Innovationen und Technologien und ist derzeit Senior Scientist am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI.

Mag.a Brigitte Kratzwald ist Sozialwissenschaftlerin und Aktivistin auf der Suche nach alternativen Wirtschafts- und Gesellschaftsformen.

Martin Auer ist Schriftsteller und hat Kultur- und Sozialanthropologie studiert. Er engagiert sich seit 2020 bei Scientists for Future Österreich und ist hier in der Öffentlichkeitsarbeit tätig.

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Aktivismus in der Wissenschaft – Tabubruch oder Pflicht?

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Podiumsdiskussion vom 28. Februar 2023

Wissenschaft ist objektiv. Zumindest sollte und möchte sie das sein. Durch Experimente werden Erkenntnisse gewonnen und bestehende Erklärungsmodelle auf den Prüfstand gestellt. Irrtümer werden erkannt und schlechte Modelle durch bessere ersetzt. Oder wie Prof. Harald Lesch, Physiker, Philosoph und Fernsehmoderator, immer zu sagen pflegt: „Wir irren uns empor“.
Das so gesammelte Wissen wird Politik, Gesellschaft und Wirtschaft als Grundlage zur Verfügung gestellt und damit ist die Arbeit der Wissenschaft getan. Oder etwa nicht? Was wenn die Politik wissenschaftliche Erkentnisse ignoriert? Was wenn die Gesellschaft die falschen Schlüsse zieht? Was wenn die Wirtschaft ihr Geschäftsmodell bedroht sieht und mit pseudowissenschaftlicher Desinformation ein Verwirrspiel betreibt?
Lange Zeit haben viele in der Wissenschaft, insbesondere in den Naturwissenschaften, die Ansicht vertreten, dass diese Dinge Sache der Politik und Gesellschaft sind. Die Wissenschaft soll sich nicht einmischen. Sie sollte sich auf ihre Aufgabe konzentrieren. Sie sollte in ihrem Palast des Wissens, ihrem Elfenbeiturm bleiben und sich von dort aus zu Wort melden. Aber sie soll sich nicht zu sehr in die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft einmischen und vor allem nicht stören.
Jahrzehntelang hat sich die Wissenschaft auch in der Klimakrise daran gehalten. Sie hat informiert, gemahnt, erklärt und geforscht. Und sie hat geduldig gewartet, bis Politik, Wirtschaft und Gesellschaft endlich die richtigen Schlüsse ziehen und die notwendigen Handlungen setzen. Doch nun läuft uns die Zeit davon. Bereits 2025 wird Österreich sein Budget für das 1,5°C Limit aufgebraucht haben. Rund um 2028 wird das globale Budget verbraucht. Das Wohl und die Zukunft der kommenden Generationen steht auf dem Spiel. Milliarden von Menschenleben sind gefährdet. Ja sogar das Überleben der Menschheit selbst könnte in Gefahr sein. Darf die Wissenschaft da noch still halten? Wie weit dürfen Wissenschaftler:innen angesichts dieser Bedrohungen gehen? Wie weit müssen Wissenschaftler:innen gehen, um nicht zu Kompliz:innen einer schlafenden Gesellschaft zu werden? Oder gefährdet überzogener Aktivismus die Reputation und Glaubwürdigkeit der Wissenschaft, die in dieser Krise dringend gebraucht wird? Was ist zu wenig, was geht zu weit?

Über diese Fragen diskutieren:
– Renate Christ (ehem. Leiterin des IPCC Sekretariats)
– Christa Schleper (Universität Wien)
– Ivo Ponocny (Modul University Vienna)
– Reinhard Steurer (BOKU)

Moderation: Sofia Palzer-Khomenko

Talk4Future: Aktivismus in der Wissenschaft – Tabubruch oder Pflicht?
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Mit Energiesparen aus der Energiekrise

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Bei der online Podiumsdiskussion Talk4Future am 26. 01. 2023 tauschten sich Günther Lichtblau (Umweltbundesamt), Joel Tölgyes (Momentum Institut), Barbara Weichsel-Goby (Klimaschutz Ministerium, Sektion Klima & Energie), Torsten Decker (Ökonom) zum Thema Energiesparen aus. Moderiert wurde der Talk von Ines Clarissa Schuster.

Der globale Energieverbrauch steigt kontinuierlich um 1-2 % pro Jahr. Derzeit wird der Gesamtbedarf zu mehr als ¾ über fossile Energieträger abgedeckt. Selbst wenn der geplante massive Ausbau der erneuerbaren Energieträger bis 2030 gelingen sollte, wird sich dies kaum ändern. Um den Klimawandel in einem Rahmen zu halten, der auch nachfolgenden Generationen ein sicheres und gutes Leben ermöglicht, muss sich in der Energieproduktion und im Energieverbrauch einiges ändern: Wir müssen jetzt aufhören Öl, Kohle oder Gas zu verbrennen. Um dies zu ermöglichen, ist es effektiv und unvermeidbar, den in vielen Bereichen unnötig hohen Energiebedarf zu massiv zu reduzieren.

Talk4Future: Mit Energiesparen aus der Energiekrise

Für diejenigen, die lieber lesen wollen, haben wir die eineinhalbstündige Diskussion hier knapp – und ohne Anspruch auf Vollständigkeit – zusammengefasst.

„Mit Energiesparen aus der Energiekrise“ weiterlesenFacebooktwitterrssyoutubeinstagramFacebooktwitterrssyoutubeinstagram

Umsatzrekord zu Weihnachten – Eine gute Nachricht?

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Podiumsdiskussion vom 1. Dezember 2022

Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut“. Den Slogan der österreichischen Wirtschaftskammer kennen wir alle und nehmen ihn auch ernst. Damit die Wirtschaft brummt, müssen die Umsätze stimmen, ganz besonders zur Weihnachtszeit. Daher freuen wir uns auch Jahr für Jahr über die Jubelmeldungen aus dem Einzelhandel über neue Rekord-Ergebnisse. Aber ist das überhaupt ein Grund zum Jubeln? Immerhin hat jedes Produkt, das produziert wird, auch einen CO2-Fußabdruck. Je mehr wir konsumieren, desto mehr wird auch produziert und desto mehr CO2 gelangt in die Atmosphäre und befeuert die Klimakrise. Und die Klimakrise trägt bekanntermaßen nicht zum allgemeinen Wohlergehen bei.
Sinkt jedoch der Konsum, leidet die Wirtschaft. Müssen wir also zum Wohl der Wirtschaft konsumieren, auch wenn wir viele Dinge gar nicht bräuchten und wir damit der Umwelt, dem Klima und letztlich und selbst schaden? Produziert die Wirtschaft, damit wir konsumieren können oder müssen wir inzwischen konsumieren, damit die Wirtschaft produzieren kann? Und brauchen wir für den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft und Wirtschaft auch einen Wandel unserer Werte?

Über diese Fragen diskutieren wir in unserer nächsten Talk4Future-Folge am 1. Dezember um 18:00 online. Sie können live dabei sein und Ihre Fragen mitbringen.

Es diskutieren:

  • Mag. Hans Holzinger, Buchautor, Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen
  • Univ. Prof. Ilona Otto, Transformationsforscherin,  Wegener Center
  • Julia Riffelsberger, Klimarat
  • Dr. René Sedmik, Physiker TU-Wien

Moderation: Mag.a Sofia Palzer-Khomenko

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