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Podiumsdiskussion vom 28. Februar 2023
Wissenschaft ist objektiv. Zumindest sollte und möchte sie das sein. Durch Experimente werden Erkenntnisse gewonnen und bestehende Erklärungsmodelle auf den Prüfstand gestellt. Irrtümer werden erkannt und schlechte Modelle durch bessere ersetzt. Oder wie Prof. Harald Lesch, Physiker, Philosoph und Fernsehmoderator, immer zu sagen pflegt: „Wir irren uns empor“.
Das so gesammelte Wissen wird Politik, Gesellschaft und Wirtschaft als Grundlage zur Verfügung gestellt und damit ist die Arbeit der Wissenschaft getan. Oder etwa nicht? Was wenn die Politik wissenschaftliche Erkentnisse ignoriert? Was wenn die Gesellschaft die falschen Schlüsse zieht? Was wenn die Wirtschaft ihr Geschäftsmodell bedroht sieht und mit pseudowissenschaftlicher Desinformation ein Verwirrspiel betreibt?
Lange Zeit haben viele in der Wissenschaft, insbesondere in den Naturwissenschaften, die Ansicht vertreten, dass diese Dinge Sache der Politik und Gesellschaft sind. Die Wissenschaft soll sich nicht einmischen. Sie sollte sich auf ihre Aufgabe konzentrieren. Sie sollte in ihrem Palast des Wissens, ihrem Elfenbeiturm bleiben und sich von dort aus zu Wort melden. Aber sie soll sich nicht zu sehr in die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft einmischen und vor allem nicht stören.
Jahrzehntelang hat sich die Wissenschaft auch in der Klimakrise daran gehalten. Sie hat informiert, gemahnt, erklärt und geforscht. Und sie hat geduldig gewartet, bis Politik, Wirtschaft und Gesellschaft endlich die richtigen Schlüsse ziehen und die notwendigen Handlungen setzen. Doch nun läuft uns die Zeit davon. Bereits 2025 wird Österreich sein Budget für das 1,5°C Limit aufgebraucht haben. Rund um 2028 wird das globale Budget verbraucht. Das Wohl und die Zukunft der kommenden Generationen steht auf dem Spiel. Milliarden von Menschenleben sind gefährdet. Ja sogar das Überleben der Menschheit selbst könnte in Gefahr sein. Darf die Wissenschaft da noch still halten? Wie weit dürfen Wissenschaftler:innen angesichts dieser Bedrohungen gehen? Wie weit müssen Wissenschaftler:innen gehen, um nicht zu Kompliz:innen einer schlafenden Gesellschaft zu werden? Oder gefährdet überzogener Aktivismus die Reputation und Glaubwürdigkeit der Wissenschaft, die in dieser Krise dringend gebraucht wird? Was ist zu wenig, was geht zu weit?
Über diese Fragen diskutieren:
– Renate Christ (ehem. Leiterin des IPCC Sekretariats)
– Christa Schleper (Universität Wien)
– Ivo Ponocny (Modul University Vienna)
– Reinhard Steurer (BOKU)
Moderation: Sofia Palzer-Khomenko
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Bei der online Podiumsdiskussion Talk4Future am 26. 01. 2023 tauschten sich Günther Lichtblau (Umweltbundesamt), Joel Tölgyes (Momentum Institut), Barbara Weichsel-Goby (Klimaschutz Ministerium, Sektion Klima & Energie), Torsten Decker (Ökonom) zum Thema Energiesparen aus. Moderiert wurde der Talk von Ines Clarissa Schuster.
Der globale Energieverbrauch steigt kontinuierlich um 1-2 % pro Jahr. Derzeit wird der Gesamtbedarf zu mehr als ¾ über fossile Energieträger abgedeckt. Selbst wenn der geplante massive Ausbau der erneuerbaren Energieträger bis 2030 gelingen sollte, wird sich dies kaum ändern. Um den Klimawandel in einem Rahmen zu halten, der auch nachfolgenden Generationen ein sicheres und gutes Leben ermöglicht, muss sich in der Energieproduktion und im Energieverbrauch einiges ändern: Wir müssen jetzt aufhören Öl, Kohle oder Gas zu verbrennen. Um dies zu ermöglichen, ist es effektiv und unvermeidbar, den in vielen Bereichen unnötig hohen Energiebedarf zu massiv zu reduzieren.
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Podiumsdiskussion vom 1. Dezember 2022
Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut“. Den Slogan der österreichischen Wirtschaftskammer kennen wir alle und nehmen ihn auch ernst. Damit die Wirtschaft brummt, müssen die Umsätze stimmen, ganz besonders zur Weihnachtszeit. Daher freuen wir uns auch Jahr für Jahr über die Jubelmeldungen aus dem Einzelhandel über neue Rekord-Ergebnisse. Aber ist das überhaupt ein Grund zum Jubeln? Immerhin hat jedes Produkt, das produziert wird, auch einen CO2-Fußabdruck. Je mehr wir konsumieren, desto mehr wird auch produziert und desto mehr CO2 gelangt in die Atmosphäre und befeuert die Klimakrise. Und die Klimakrise trägt bekanntermaßen nicht zum allgemeinen Wohlergehen bei.
Sinkt jedoch der Konsum, leidet die Wirtschaft. Müssen wir also zum Wohl der Wirtschaft konsumieren, auch wenn wir viele Dinge gar nicht bräuchten und wir damit der Umwelt, dem Klima und letztlich und selbst schaden? Produziert die Wirtschaft, damit wir konsumieren können oder müssen wir inzwischen konsumieren, damit die Wirtschaft produzieren kann? Und brauchen wir für den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft und Wirtschaft auch einen Wandel unserer Werte?
Über diese Fragen diskutieren wir in unserer nächsten Talk4Future-Folge am 1. Dezember um 18:00 online. Sie können live dabei sein und Ihre Fragen mitbringen.
Es diskutieren:
Moderation: Mag.a Sofia Palzer-Khomenko
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CO2-Steuer, Teuerung, Energiekrise – diese vieldiskutierten Themen haben zwei Dinge gemeinsam: Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit. Dass dringend Maßnahmen zur Eindämmung der Erderhitzung getroffen werden müssen ist Konsens. Doch ist jetzt – wo Menschen fürchten, dass sie ihre Energierechnungen nicht zahlen können – wirklich die richtige Zeit für Klimaschutz? Gleichzeitig wissen wir: Die Folgen der Klimakrise treffen die Ärmsten am härtesten.
Sind Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit also ein Widerspruch? Lässt sich beides miteinander vereinbaren? Oder ist Klimaschutz vielleicht gar die Voraussetzung für soziale Gerechtigkeit?
Darüber diskutieren im Talk4Future:
Moderation: Mag.a Sofia Palzer-Khomenko
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Podiumsdiskussion vom 29. September 2022.
Unser Hunger nach Energie ist groß – das Verbrennen fossiler Brennstoffe für Energie (Strom und Wärme) macht rund 75% der globalen Treibhausgasemissionen aus. Durch die Energiewende wollen wir unseren Bedarf nach Energie durch erneuerbare Quellen decken. Während ihr Ausbau gerade erst richtig durchstartet (Ausbaupläne: 60 Prozent Reduktion gegenüber 2005 bis 2030 bzw. 90% Reduktion bis 2050) kommt es zu Interessenskonflikten: Stören Windräder / PV das traditionelle Landschaftsbild? Inwieweit stellen sie eine Gefahr für Tiere und die Biodiversität dar?
Bei diesem „Talk4Future“ geht es darum, was bei der Umsetzung der Energiewende alles bedacht werden muss, um innerhalb der planetaren Grenzen zu bleiben: nicht nur innerhalb der Grenze „Treibhausgase in der Atmosphäre“, sondern auch innerhalb der Grenze „Intaktheit der Biosphäre“.
Mit:‘
Dr. Reinhold Christian -Vizepräsident Umweltdachverband
Dr. Patrick Scherhaufer – Universität für Bodenkultur
Mag. Stefan Moidl – Geschäftsführer – IG Windkraft
DI(FH) Martin Lublasser – Geschäftsführer von Anywhere.Solar GmbH
Moderation: Mag. Ines Schuster
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mit
Prof. Dr. Klaus Dörre, Universität Jena, Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie
Dr. Halliki Kreinin, Universität Münster, ökologische Ökonomie, nachhaltige Arbeit
Dr. David Mum, Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp), Leiter der Grundlagenabteilung
Moderation: Martin Auer, Scientists for Future
Aufgezeichnet am 23. 6. 2022
In der Klima- und Nachhaltigkeitsbewegung ist oft die Rede von einer „öko-sozialen Transformation“, die notwendig ist, um das Leben auf unserem Planeten nachhaltig zu gestalten. Doch haben wir die soziale Komponente dabei ausreichend im Blick? Wie hängen die ökologischen und die sozialen Krisen zusammen? Warum können sie nur gemeinsam gelöst werden? Das, was den Planeten verändert hat, was ihn zu dem gemacht hat, was er heute ist – im Guten wie im Schlechten – ist menschliche Arbeit, menschliche Produktion. Darum ist die Zukunft des Planeten von der Zukunft der Arbeit gar nicht zu trennen. Und ebenso wenig davon zu trennen ist die Zukunft der Menschen, die die Arbeit machen. Bevor wir von nachhaltigem Konsum sprechen, müssen wir von nachhaltiger Produktion sprechen. Und darüber, wer eigentlich entscheiden soll, was, wie, und wozu produziert wird.
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Mit:
Prof. Dr.-Ing. Volker Quaschning, Professor für das Fachgebiet Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin, Sprecher für den Studiengang Regenerative Energie.
Dr. Jürgen Schneider
Sektionschef im Bundesministerium für Klima, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, Leiter der Sektion „Klima und Energie“
Mag.a Ines Clarissa Schuster, Energiewirtschaftsexpertin, Technische Koordinatorin Aspern Smart City Research (ASCR).
Univ.Prof.Dr.in Sigrid Stagl, Ökonomin am Department für Sozioökonomie an der Wirtschaftsuniversität Wien. Co-Leiterin Kompetenzzentrum für Sustainability Transformation and Responsibility an der WU Wien.
Assoz.Prof.Dr. Reinhard Steurer, Professor für Klimapolitik, Universität für Bodenkultur Wien
Moderation: Mag.a Sofia Palzer-Khomenko, Scientists for Future Österreich
Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine führt uns vor Augen, wie abhängig wir nach wie vor von fossilen Energieträgern sind. Öl und Gas machen fast 2/3 des österreichischen Gesamtenergiemixes aus. Rufe nach einem raschen Ausstieg aus Öl und Gas werden laut, gleichzeitig gibt es Bedenken, dass ein (schneller) Umstieg auf Erneuerbare Energiequellen uns vor massive Probleme stellen würde oder gar nicht zu schaffen ist. Die Fragen, die sich stellen lauten daher: Kann und wird die Energiewende gelingen? Bis wann? Und vor allem auch: wie?
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Die jüngste Entwicklung um den – derzeit nicht mehr geplanten – Lobautunnel zeigt es deutlich: Es gibt keine übergeordnete Richtlinie dafür, welche Rolle der Schutz unserer Lebensgrundlagen – und der künftiger Generationen – in der österreichischen Gesetzgebung spielen soll. Gesetz ist Gesetz, sagen die einen – der Schutz vor der Klimakatastrophe muss vorgehen, sagen die anderen.
Die Richtlinien, denen alle Gesetze folgen müssen, gibt die Verfassung vor.
Brauchen wir also ein in der Verfassung verankertes Grundrecht – ein Menschenrecht – auf Klimaschutz in Österreich und der EU? Was sind die Bedenken? Wie könnte solch ein Grundrecht ausgestaltet sein? Könnten wir dann klimaschädliche Regelungen bekämpfen? Wären dann zum Beispiel Gesetze, die den Bau neuer Autobahnen vorschreiben, verfassungswidrig? Könnten wir auch gegen staatliche Untätigkeit vorgehen? Und welche Auswirkungen hätte es auf Klimaklagen?
Univ. Prof. Dr. Manfred Nowak
Menschenrechtsexperte
Generalsekretär des Global Campus of Human Rights (weltweites Netzwerk von Universitäten zur Ausbildung betreffend Menschenrechte).
Sprecher für Österreich der „Jeder Mensch Initiative“ für Neue Grundrechte in Europa
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Manfred_Nowak
Mag. Katharina Rogenhofer
Mitbegründerin von Fridays for Future in Österreich und seit März 2019 Sprecherin des Klimavolksbegehrens.
Autorin des Buches (gemeinsam mit Florian Schlederer): Ändert sich nichts, ändert sich alles. Warum wir jetzt für unseren Planeten kämpfen müssen.
Dr. Leonore Theuer
Richterin des Bezirksgerichtes Meidling
Arbeitsgruppe Politik und Recht der Scientists for Future Österreich
Dr. Josef Unterweger
Rechtsanwalt
Forum Wissenschaft und Umwelt
Spezialgebiete unter anderem: Umweltrecht, Beratung von Bürgerinitiativen, Umweltschutzorganisationen, NGOs im Bereich Umweltschutz, Tierschutz, Menschenrechte
Moderation: Mag. Ines Clarissa Schuster
Scientists for Future Österreich
Aufgezeichnet am 28. 4. 2022
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Mit:
Moderation: Martin Auer (S4F)
Aufgezeichnet am 31. 3. 2022
Verena Winiwarter: „Die Altlasten der Kriege sind unabschätzbar, teuer, und machen Teile des Planeten, die wir dringend für etwas anderes brauchen würden, unbewohnbar.“
Jürgen Scheffran: „Die militärische Antwort ist die falsche Antwort auf die Krisen unserer Zeit.“
Thomas Roithner: „Kehren wir zu einem Begriff der menschlichen Sicherheit zurück.“
Nadja Schmidt: „Auch ein beschränkter Nuklearkonflikt, bei dem ’nur‘ 100 Atomwaffen eingesetzt werden, führt zu einem nuklearen Winter und globalen Hungersnöten“
Michael Spiekermann: „Wenn sich die Erde um 3°C bis 4°C erhitzt, dann wird das zur Folge haben, dass mehrere Milliarden Menschen ihre Heimat verlassen müssen.“
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In Wien sind zwei Drittel der Straßenfläche für den KFZ-Verkehr reserviert – obwohl nur 27 Prozent der Wege mit dem Auto zurückgelegt werden. Mehr als ein Viertel der Gesamtfläche des Straßenraums sind Pkw-Abstellflächen. Muss das so sein? Wem gehört „öffentlicher Raum“ eigentlich? Oder anders gefragt: Sind die Flächen der Stadt vor allem Parkraum oder Lebensraum?
Darüber sprechen beim Talk4Future:
Dr. Johannes Müller – Verkehrsplaner, Mathematiker, AIT
Dr.in Gabu Heindl, Architektin, Stadtplanerin
DI, Dr. Paul Pfaffenbichler, Universitätsassistent Verkehrswesen Boku
DI Sophie Thiel, Landschaftsplanerin Boku, Initiative geht-doch.wien
DI Petra Jens MSc, Beauftragte für Fußverkehr, Wiener Mobilitätsagentur
Moderation: Mag.a Sofia Palzer-Khomenko, S4F
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