Durch die Diskussion um die Taxonomieverordnung der EU ist Kernkraft wieder im Gespräch. Brauchen wir sie, um die Energiewende zu schaffen? Kann sie als „Brückentechnologie“ dienen? Ist sie so sauber, wie die Befürworter:innen sagen? Soll sie als „nachhaltig“ eingestuft werden?
Eine Aufzeichung der Online-Podiumsdiskussion vom 27.01.2022 mit:
Dr. Dusan Lexa, Experte für Kernreaktoren
Prof. Wolfgang Liebert, BOKU
Dr. Sabina Nemec-Begluk, TU Wien
DI Günter Pauritsch, Österreichische Energieagentur
Dr. Michael Trupke, Österr. Akademie d. Wissenschaften
Dr. Reinhard Uhrig, GLOBAL 2000
Dr. Anna Veronika Wendland, Universität Marburg
Moderation: Mag. Ines Clarissa Schuster
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Mehr Informationen zu den Teilnehmern:
Dr. Sabina Begluk:
Sabina Nemec-Begluk hat an der Technischen Universität Wien an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik ihr Master- und PhD-Studium im Bereich Energietechnik absolviert. Seit 2012 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Energiesysteme und elektrische Antriebe der TU Wien. Ihre Forschungsthemen sind: Speichertechnologien, mathematische Modellierung, Hybridnetze und Integration erneuerbarer Energieträger in das Stromsystem.
Dr. Dusan Lexa:
M.Sc. physikalische Chemie Comenius Universität und Universität Wien, 1996 Ph.D. physikalische Chemie State University of New York at Binghamton. Seitdem im Nuklearbereich tätig, Argonne National Laboratory, Austrian Research Centers Seibersdorf, Canberra Industries Inc., Konsulent für die Internationale Atombehörde (IAEA), Firmengründer. Schwerpunkt Messung ionisierender Strahlung und Abfallmanagement inklusive Endlagerung. Zuletzt Experte für Aufarbeitung flüssiger radioaktiver Abfälle im AKW Olkiluoto 3.
Dr. Wolfgang Liebert:
Studium der Physik und Philosophie in Düsseldorf und Frankfurt. 1990 Promotion in theoretischer Physik. 1999 bis 2012 wissenschaftlicher Leiter der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Naturwissenschaft, Technik und Sicherheit (IANUS) und Lehrbeauftragter am Institut für Philosophie der TU Darmstadt. Ende 2012 Übernahme einer Professur an der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien und Leitung des dortigen Instituts für Sicherheits- und Risikowissenschaften (ISR). Seit 2013 österreichischer Vertreter im Science and Technology Committee (STC) von EURATOM. Seit 2015 Vorsitzender der Ethikplattform der BOKU. Hauptinteressen in Forschung und Lehre derzeit: Wissenschafts- und Technikfolgenabschätzung, Ethik, Sachgebiete: Kerntechnologie, Energiewendetechnologien, Ressourcenfragen, moderne Biotechnologie.
DI Günter Pauritsch:
hat 25 Jahre Erfahrung in der Energiewirtschaft. Er leitet das Center Energiewirtschaft, Infrastruktur und Energiepartnerschaften der Österreichischen Energieagentur und ist ausgewiesener Experte für Themen rund um Energiesysteme, Marktmodelle und Erneuerbare Energie. Darüber hinaus hat er langjährige Erfahrung in internationalen Projekten mit Fokus auf Know-how-Transfer und Capacity Building in CEE-Ländern. Er war Mitautor von österreichischen Fachstellungnahmen in den UVP-Verfahren zu Kernkraftwerksprojekten in Tschechien, der Slowakei und Ungarn sowie der Strategischen Umweltprüfung zum polnischen Kernenergieprogramm.
Dr. Michael Trupke:
MT (MSc und PhD am Imperial College London, Projekte an TU Wien, Universität Wien, und ÖAW) forscht an Quanteneffekten mit Licht und Materie, unter Anderem mit bestrahlten Kristallen.
Dr. Reinhard Uhrig:
ist Leiter der politischen Abteilung und Presse von GLOBAL 2000 – Friends of the Earth Austria.
Er ist seit seiner Jugend in der Anti-Atom-Bewegung aktiv und befasst sich derzeit insbesondere mit der nach 37 Jahren Bauzeit geplanten Inbetriebnahme des slowakischen AKW Mochovce und der geplanten Laufzeitverlängerung des 40 Jahre alten slowenischen Reaktors Krško.
Dr. habil. Anna Veronika Wendland:
ist Historikerin mit einem Schwerpunkt in der Technik-und Umweltgeschichte an der Universität Marburg. Für ihre Habilitationsschrift „Kerntechnische Moderne. Atomstädte, nukleare Arbeitswelten und Reaktorsicherheit in Ost- und Westeuropa 1966-2020“ hat sie mehrere Jahre als Feldforscherin in Kernkraftwerken in Osteuropa und Deutschland gearbeitet. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Soziotechnische Systeme, Sicherheitsrepertoires in der Kerntechnik und Technologiediskurse. 2020 verfasste sie zusammen mit dem Nuklearforscher Rainer Moormann
ein Memorandum für den Deutschen Bundestag, in dem die Autoren aus Klimaschutzgründen eine Kassierung des deutschen Atomausstiegs fordern.
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